Erst mit moderner künstlicher Intelligenz kann direkt am Immissionsort und in Echtzeit gemessen werden, wie „laut“ Windenergieanlagen tatsächlich sind. Denn dafür müssen Störgeräusche wie Straßenverkehr oder das Rauschen des Windes im Wald herausgefiltert werden. Das „Noise-Watchdog“-System soll die Ergebnisse dieser Dauermessung direkt mit der Regelung des Windparks verbinden. Dadurch besteht erstmals die Möglichkeit, die Anlage rein aufgrund der tatsächlich gemessenen Schallimmissionen zu drosseln.

„Wir sind davon überzeugt, dass wir mit der Kombination aus KI und unserer bewährten Parkoptimierung den schallreduzierten Betrieb von Windenergieanlagen deutlich verbessern können“, so Achim Fischer, Geschäftsführer von CFD+engineering.

Wenn Windenergieanlagen gemäß der Prognose-Rechnung nachts die zulässigen Schallimmissionen überschreiten, müssen Betreiber sie im schallreduzierten Betrieb fahren. Wie stark eine Anlage heruntergefahren werden muss, orientiert sich bisher an standardisierten Berechnungsverfahren zur Ausbreitung des Schalls am Immissionsort. Die Berechnung geht dabei vom Worstcase-Szenario aus, was oft zu hohen Ertragsverlusten führt.

Um den „Noise-Watchdog“ unter Realbedingungen zu testen, sucht das Ingenieurbüro IB Fischer CFD+engineering GmbH zwei geeignete Windparks. Projektpartner profitieren mehrfach:

• Mehr Ertrag durch optimierten Betrieb während der Testphase
• Mehr Transparenz für Anwohner, wie „laut“ die Anlagen tatsächlich sind
• Der selbstlernende Algorithmus stellt ein ertragsoptimiertes Betriebskonzept ein, das auf den momentanen Windverhältnissen im Park basiert.

Welche Voraussetzungen müssen die Windparks erfüllen?

• Für mindestens eine Anlage im Park müssen nächtliche Schallauflagen bestehen
• Es gibt keine laufenden Gerichts- oder Genehmigungsverfahren

Das Verbundvorhaben wird vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie (BMWI) gefördert, die Förderung läuft bis Anfang 2024. Für den Windparkbetreiber entstehen während der Testphase keine zusätzlichen Kosten.