Die gestern getroffene endgültige Investitionsentscheidung macht den Weg frei zum Baubeginn des mit einer installierten Leistung von 960 Megawatt (MW) bislang größten EnBW Offshore-Windparks.
„Die Investitionsentscheidung zum Bau unseres Offshore-Windparks ‚He Dreiht‘ ist ein wichtiger Meilenstein zur Beschleunigung der Energiewende. Die langfristigen Planungen und vorbereitenden Arbeiten in der Offshore-Windindustrie erfordern ein hohes Maß an Weitblick, Kompetenz, Entscheidungs- und Investitionsbereitschaft. Damit haben wir einen weiteren großen Schritt in Richtung CO2-freie Energiezukunft getan,“
so EnBW-Chef Andreas Schell.
EnBW CFO Thomas Kusterer erläutert:
„Mit ‚He Dreiht‘ werden wir einen der größten Offshore-Windparks in Deutschland bauen. Wir haben uns bereits 2017 in der ersten deutschen Offshore-Ausschreibung mit einem Null-Cent-Gebot den Zuschlag gesichert und haben damit einen wichtigen Beitrag für die Weiterentwicklung des Offshore Markts geleistet.“
Gleichzeitig sei die gestrige Entscheidung eine Bestätigung für die hervorragende Teamarbeit, die über mehr als sechs Jahre hinweg geleistet wurde. Das Null-Cent Gebot wurde durch eine Kombination verschiedener Faktoren möglich. Dazu gehören die Installation der neuesten Windturbinentechnik, Synergien zu bestehenden Standorten sowie langfristige Stromabnahmeverträge mit Kunden aus der Industrie, die eine stabilisierende Wirkung auf den Umsatz des Windparks haben.
Der förderfreie Offshore-Windpark zählt derzeit europaweit mit zu den größten Projekten der Energiewende. Das Investitionsvolumen für ‚He Dreiht‘ beträgt rund 2,4 Milliarden Euro. Die Inbetriebnahme ist bereits für Ende 2025 geplant. ‚He Dreiht‘ wird dann grünen Strom für umgerechnet 1,1 Millionen Haushalte erzeugen.
„Mit dem Verkauf einer Minderheitsbeteiligung von 49,9 Prozent an ein Konsortium aus Allianz Capital Partners im Auftrag der Allianz Gesellschaften, AIP und Norges Bank Investment Management ist es uns gelungen bereits vor Baubeginn hoch professionelle und erfahrene Partner mit an Bord zu nehmen,“
betont Finanzchef Thomas Kusterer.
EnBW hat bisher mehrere langfristige Stromabnahmeverträge (PPAs) für ‚He Dreiht‘ mit namhaften Unternehmen wie Fraport, Evonik, Salzgitter und Bosch und einem Volumen von insgesamt 335 MW abgeschlossen. Mit weiteren Unternehmen laufen Gespräche.
Beim Ausbau der Erneuerbaren Energien sind PPAs ein wichtiger Baustein bei der Absicherung und Finanzierung von nicht-geförderten Projekten am Markt. Auf der anderen Seite wollen sich immer mehr Unternehmen klimaneutral stellen und fragen verstärkt grünen, CO2-freien Strom nach. Über den Abschluss von PPAs erhalten Unternehmen und Stadtwerke Zugriff auf grünen Strom, um eigene Klimaziele erfüllen und ihre Kunden bedienen zu können.
Zur Finanzierung des Großprojekts haben wir uns zudem eine langfristige Finanzierung in Höhe von 600 Millionen Euro von der Europäischen Investitionsbank gesichert, einem der weltweit größten Geldgeber für Klimaschutz und ökologische Projekte
960 MW EnBW-Offshore-Windpark in der deutschen Nordsee
Der Windpark ‚He Dreiht‘ wird etwa 85 Kilometer nordwestlich von Borkum und rund 110 Kilometer westlich von Helgoland errichtet und soll Ende 2025 in den kommerziellen Betrieb gehen. Nach Fertigstellung wird die EnBW die technische und kaufmännische Betriebsführung sowie die Wartung und Instandhaltung übernehmen.
In der Nähe befinden sich die bereits bestehenden EnBW Offshore-Windparks ‚Hohe See‘ und ‚Albatros‘. ‚He Dreiht‘ wird von dieser Nähe und von dem bestehenden Service-Hub in der Küstenstadt Emden profitieren.Geplant ist die Installation von 64 Vestas-Turbinen der neuesten Generation. Die Turbinen gehören mit einer Nennleistung von erstmals 15 MW zu den leistungsstärksten aktuell in Betrieb befindlichen Anlagen. Mit diesen verfügt ‚He Dreiht‘ insgesamt über eine installierte Erzeugungskapazität von 960 MW.
Damit lässt sich die für ‚He Dreiht‘ gesicherte Netzanschlussleistung von 900 MW bestmöglich ausnutzen. Im Dezember 2022 erhielt die EnBW den Planfeststellungsbeschluss und damit die Genehmigung des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) für den Offshore-Windpark ‚He Dreiht‘.