Wie können fossilfreie Offshore-Windenergie und nachhaltige Lebensmittel erzeugt werden – und das mit einer gleichzeitigen Verbesserung der Meeresumgebung und der Biodiversität im selben Meeresgebiet? Genau das hofft „Win@Sea“, die neue Zusammenarbeit zwischen dänischen Universitäten, Unternehmen und Vattenfall, zu erforschen.
Offshore-Wind ist eine effiziente und fossilfreie Energiequelle und in den letzten Jahren haben viele Regierungen ambitionierte Ziele für eine beschleunigte Expansion festgelegt. Außerdem steigt die Nachfrage nach Lebensmitteln mit einer geringen Klimabilanz und hier können die Meere als Ressource zum Einsatz kommen. Doch der Platz im Meer ist knapp und die Biodiversität wird gefährdet. Aber was wäre, wenn ein Offshore-Windpark gleichzeitig fossilfreien Strom und nachhaltige Lebensmittel produzieren und dabei auch noch einen positiven Beitrag zur Biodiversität im selben Gebiet leisten könnte?
„Bei Vattenfall zielen wir darauf ab, fossilfreien Strom zu produzieren, ohne dabei Umwelt oder Biodiversität negativ zu beeinflussen. Wir arbeiten in Richtung energieerzeugende Vermögenswerte, wie Offshore-Windturbinen, um so einen positiven Beitrag zur Biodiversität zu leisten. Aus dem Grund sind wir auf der Suche nach Synergien zwischen fossilfreier Energieerzeugung und Umweltschutz“,
sagt Meeresbiologe Matthieu Povidis-Delefosse von Vattenfall.
Kerteminde Seafarm wird in Zusammenarbeit mit der Universität Aarhus und der Technischen Universität Dänemark, die auch die Auswirkungen auf die Meeresumwelt untersuchen wird, Miesmuscheln, Zuckertang, Seesalat und Dulse an Leinen im Windpark anbauen.
Vattenfall hat für dieses Projekt Kriegers Flak, Skandinaviens größten Offshore-Windpark, zur Verfügung gestellt. Insbesondere Gemeine Miesmuscheln, Zuckertang, Ulva und Lappentang werden auf Anlagen an den Offshore-Windparks erzeugt. Es finden auch einige Überwachungs- und Forschungstätigkeiten statt.
Vattenfall hat sich der Leitung von einem der acht Arbeitszweige angenommen. Dieser Arbeitszweig befasst sich mit Sicherheit und operativer Logistik sowie mit der Koordinierung von Wissen und dem Datenaustausch zwischen den Forschern und dem Vattenfall-Team, das für den täglichen Betrieb des Windparks zuständig ist.
„Das dänische Kriegers Flak ist ein großer und moderner Offshore-Windpark, der seit 2021 in Betrieb ist und großes internationales Interesse weckt. Wir schlagen ein ganz neues Kapitel auf, denn Kriegers Flak schafft gemeinsam mit Win@Sea neue Wege der nachhaltigen Lebensmittelproduktion wie Algen und Miesmuscheln. Gleichzeitig leisten wir einen positiven Beitrag zur Biodiversität“,
sagt Matthieu Povidis-Delefosse.
Win@Sea wird von der Aarhus Universität geleitet und läuft von 2023 bis 2026. Neben Vattenfall nehmen auch die Technische Universität Dänemarks, die Universität Kopenhagen, das Kattegatcenter und die Kerteminde Seafarm am Projekt teil. Finanziert wird das Projekt teilweise vom Horizon Europe-Projekt: OLAMUR (Offshore Low-trophic Aquaculture in Multi-Use scenario Realisation).
Parallel dazu ist Vattenfall auch ein Knowledge-Partner im Horizon Europe-Projekt Seamark.
„Seamark ist eine ideale Ergänzung zum Win@Sea-Projekt, da Seamark auf die Wertschöpfungskette des Seetangs sowie auf die Produktentwicklung und -prüfung setzt, um das Potenzial der Produkte auf Algenbasis in der EU auszuweiten“,
so Matthieu Povidis-Delefosse.