Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger hat sich mit der Bürgerinitiative Gegenwind über den geplanten Windpark im Landkreis Altötting ausgetauscht. Der Minister zieht ein optimistisches Fazit:
„Es war ein sehr offenes und vertrauensvolles Gespräch. Dafür möchte ich mich ausdrücklich bei den Vertretern der Bürgerinitiative bedanken. Es ist deutlich geworden, dass die Menschen aus der Region eine sehr starke emotionale Bindung zu ihrem Wald haben. Dementsprechend groß ist die Befürchtung, dass die Windräder den Rückzugs- und Erholungsort Wald bedrohen. Diese Sorge kann ich gut nachvollziehen, sehe das Problem aber für lösbar an. Windräder bedeuten nicht automatisch eine Zerstörung des Waldes, was viele Positivbeispiele belegen. Die Einnahmen aus der Pacht für die Windräder können sogar investiert werden zur Pflege und Erhalt der Wälder. Gleichwohl müssen wir auch an die Zukunft des Industriestandortes Bayern denken und die Windenergie landesweit voranbringen.“
Der Wirtschaftsminister wird die Gespräche mit den betroffenen Bürgern fortsetzen und dabei auch ein weiteres Mal nach Mehring fahren. Aiwanger bekräftigt:
„Wir brauchen auch in Bayern mehr Windkraftanlagen. Diese müssen aber möglichst in Einklang mit den Bürgern geplant werden. Gleichzeitig muss der Eingriff in den Wald dabei so klein wie möglich bleiben. Ich bin überzeugt, dass auch im Landkreis Altötting Windräder möglich und sinnvoll sind.“
Zeitgleich, rund 250 Kilometer weiter nordwestlich, weist Oberfranken sechs neue Vorranggebiete für Windenergieanlagen aus. Das hat der regionale Planungsverband Oberfranken-West einstimmig beschlossen. Bayerns Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger:
„Oberfranken zeigt, wie es geht. Die sehr zügige Ausweisung von Vorranggebieten für Windkraft ist vorbildlich für ganz Bayern.“
Die sechs Vorranggebiete in Oberfranken liegen bei Ebermannstadt und Eggolsheim im Landkreis Forchheim sowie am Rennsteig im Landkreis Kronach.
Der regionale Planungsverband hat innerhalb von nur sieben Monaten sämtliche Belange intensiv beleuchtet und sorgfältig abgewogen – von Natur- und Immissionsschutz über ausreichende Windhöffigkeit und Landschaftsbild bis hin zu Anliegen der Luftfahrt an den ausgewählten Standorten. Aiwanger:
„Damit wurde in diesen Räumen ein starkes Fundament für den Windenergieausbau geschaffen. Ich danke allen Beteiligten für diesen Kraftakt.“
Durch die Steuerung im Regionalplan können nah an den Bedürfnissen vor Ort geeignete Standorte für Windenergie gesichert werden. Auf diesem Weg können aufgrund der Vorprüfung Genehmigungsverfahren erheblich beschleunigt erfolgen. Der Beschluss im Planungsverband durchläuft jetzt noch eine formale Prüfung bei der Regierung von Oberfranken, bevor er dann in wenigen Wochen verbindlich erklärt wird.
Wind-Vorranggebiete sind für die Stromerzeugung durch Windkraftanlagen reserviert. Auf diesen Flächen – sowie in sogenannten Vorbehaltsgebieten, in Wäldern, entlang von Autobahnen, großen Bahntrassen und im Umkreis von Gewerbegebieten – gilt die 10H-Regelung nicht. Siedlungsabstände gelten hier nach immissionsschutzrechtlichen Vorgaben.
Quelle: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie
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