Mit Neugenehmigungen im Umfang von mittlerweile fast 4.000 Megawatt liegt die neu genehmigte Leistung ganze 44 % über dem Achtmonatswert des Vorjahres. Auch die durchschnittliche Generatorleistung hat zugenommen: Im Bundesschnitt haben neu genehmigte Anlagen eine Leistung von 5,41 Megawatt. Mit Ausnahme von Bayern und Baden-Württemberg liegt die genehmigte Leistung in allen Bundesländern über 5 Megawatt; Sachsen-Anhalt steht mit durchschnittlich 6,13 MW an der Spitze.
Mit 192 neu genehmigten Windenergieanlagen führt Nordrhein-Westfalen weiterhin das Länderranking an. Die hier erst kürzlich weggefallene pauschale 1.000 Meter-Abstandsregelung dürfte zu einem weiteren Anziehen der Genehmigungen führen. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Schleswig-Holstein und Niedersachsen mit 125 bzw. 123 neu genehmigten Anlagen. Brandenburg liegt mit 73 Anlagen weiterhin auf dem vierten Platz, hier zieht die Genehmigungslage nach einer Schwächeperiode weiter an und hat heute bereits mehr genehmigte Projekte als im Vorjahr.
Auch Mecklenburg-Vorpommern, Thüringen und Sachsen haben das Genehmigungsniveau des Vorjahres (MV: 22 WEA; TH: 21 WEA; SN: 18 WEA) bereits übertroffen – wenngleich mit deutlich geringeren absoluten Zahlen. Die höchsten neu genehmigten Turbinen sind 9 Anlagen mit einer Gesamthöhe von 261 Metern und einer Leistung von 7,2 Megawatt.
Auch im Bereich der Neuinbetriebnahmen zeigt sich ein deutlicher Zuwachs gegenüber dem Vorjahr. Kumuliert liegt die neu in Betrieb gegangene Leistung nach acht Monaten bei mehr als 2.000 MW und damit rund 51 Prozent über dem Vorjahreswert.
Gleichzeitig bietet die Branche ein hohes Beschäftigungspotenzial für gut ausgebildete Fachkräfte sowie Berufs- und Quereinsteiger*innen. Fast alle Unternehmen haben offene Stellen im Angebot. Dass diese im Schnitt in rund drei Monaten besetzt werden können, zeigt die Attraktivität der Windenergie als Arbeitgeber. Dabei gilt die Branche als zukunftsfähig, klimaschützend und technologisch innovativ. Diese Qualitäten sind gleichzeitig die leitenden Entscheidungsfaktoren für Menschen, die in der Windenergie beschäftigt sind oder es sein möchten. Allerdings gab in einer Civey-Umfrage ein großer Teil der Befragten an, keine Kenntnis von geeigneten oder passenden Stellen in der Windenergie zu haben. Besonders unter den aktuell in Ausbildung befindlichen Befragten ist das Nichtwissen um die Chancen mit 38,4 % sehr hoch.
BWE-Präsidentin Bärbel Heidebroek:
„Die Windenergie gewinnt nach herausfordernden Jahren spürbar an Fahrt. Die Stimmung in der Branche ist so positiv wie seit Jahren nicht mehr. Die Basis für den Optimismus sind stabil steigende Genehmigungs- und Zubauzahlen. Mit dem weiter voranschreitenden Ausbau wächst der Fachkräftebedarf der Branche. Hier stehen wir vor allem vor einer kommunikativen Aufgabe. Zum einen müssen wir die vielfältigen Beschäftigungsangebote unserer in weiten Teilen mittelständischen Unternehmen stärker nach draußen tragen und dabei auch die Möglichkeiten für einen Quereinstieg aufzeigen. Zum anderen wird es wichtig sein, auch für die folgenden zehn, zwanzig Jahre die Zustimmung zum Zubau in der Bevölkerung zu sichern. Dabei wird es gar nicht nötig sein, besonders viele Anlagen zusätzlich installieren zu müssen – wenn konsequent repowert wird. Bislang liegt die Repoweringquote unter den Neuinbetriebnahmen nach acht Monaten bei rund 32 Prozent und damit weiterhin auf einem hohen Niveau. Das ist eine sehr erfreuliche Entwicklung.“
Datenblatt - Entwicklung der Windenergie nach acht Monaten
Quelle: BWE