Wie sich diese Faktoren auswirken, hat die Studie „Wertschöpfung durch Windenergie in Nordrhein-Westfalen“ des Trend- und Marktforschungsinstituts wind:research untersucht.

„Wir zeigen mit unserer Studie, wie stark die Entwicklung der Wertschöpfung sowie die Zahl der Arbeitsplätze in der Windenergie on- und offshore in Nordrhein-Westfalen von den Ausbauzielen und den politischen Rahmenbedingungen abhängt“, sagt wind:research-Geschäftsführer Dirk Briese.

Seit 2018 gingen in NRW im Schnitt nur 360 MW Windenergie-Leistung pro Jahr ans Netz. Die Ausschreibungen für Windenergie an Land waren unterzeichnet. Viele Projekte kamen nicht bis zur Genehmigungsreife.

Mehr als 20.000 Arbeitsplätze in NRW hängen von Windenergie ab

Trotz der stark gesunkenen Neuinstallationen ist die Wertschöpfung in NRW durch Windenergie hoch. Über 350 Marktteilnehmer aus NRW sind in der On- und/oder Offshore- Windenergie tätig. Bürgerinitiativen sind hierbei nicht mitgezählt. Die Marktteilnehmer erwirtschaften einen Umsatz von mehr als 7,2 Milliarden Euro. Mehr als 20.000 Menschen (Vollzeitäquivalente) arbeiten in der Windenergiebranche und ihrer Wertschöpfungskette.

Bei diesen Marktteilnehmern sind insgesamt über 20.000 Menschen (Vollzeitäquivalente) tätig. Die meisten Firmen sind im Raum Düsseldorf oder im Ruhrgebiet ansässig. Sie beschäftigen sich vor allem mit Forschung und Entwicklung, Betrieb und Errichtung, Projektentwicklung und Anlagenbau.

Wie sich die Zahl der Firmen und Arbeitsplätze sowie der Umsatz entwickeln, hängt stark von den Rahmenbedingungen ab. Wind:reasearch hat verschiedene Szenarien für den Ausbau der Onshore- und Offshore-Windenergie modelliert.

Windenergie in NRW bewegt sich im Szenario “Ausbauhemmnis”

Für die Onshore-Windenergie gibt es die Szenarien „Ausbauhemmnis“, „Status quo“ (Ausbau wie im Durchschnitt der letzten zehn Jahre), „Ausbau NRW Ziel“ und „Klimaschutzziel 2050 100 %“. Im Status-quo-Szenario kommt die neue Abstandsregelung in NRW noch nicht zum Tragen. Dabei erreicht die Windenergie im Jahr 2030 eine Kapazität von 9,9, GW. Das von NRW gesetzte Ziel liegt bei 10,5 GW. Setzt sich die aktuelle Situation fort, werden es laut Modellierung allerdings noch weniger, denn derzeit bewege sich NRW eher im Szenario „Ausbauhemmnis“, so wind:research. Branchenverbände beklagen diese Situation bereits seit Längerem.

Auch Offshore-Windenergie sorgt für Wertschöpfung in NRW

Viele Player aus NRW arbeiten auch für die Offshore-Windenergie. Daher hat wind:research auch für diese vier Szenarien modelliert. Diese heißen „65%-Ziel“, „EEG2021“, „Power-to-X“ und „Klimaschutz“. Dabei ist „Power- to-X“ das Referenzszenario. Es basiert auf der Offshore-Strategie der EU-Kommission, die 300 GW Offshore-Windenergie in Europa zum Ziel hat. Daraus leitet windreaserch bis 2040 etwa eine Gesamtleistung von 50 GW Offshore-Windenergie in Deutschland ab.

Je nach Szenario prognostiziert wind:reasearch unterschiedliche Ergebnisse für die Wertschöpfung. Die Zahl der Arbeitsplätze könnte bis 2040 um 3 bis 13 Prozent steigen. Der Umsatz wächst laut Modell auf 7,4 bis 8,1 Milliarden Euro.

Potenziale durch technologische Entwicklungen und derzeitige Trends sowie Herausforderungen und Erfolgsfaktoren sind ebenfalls Gegenstand der Studie.

Die Potenzialstudie „Wertschöpfung und Beschäftigung in Nordrhein-Westfalen durch die Windenergie (On- und Offshore)“ wurde von Februar bis September 2021 erstellt. Sie umfasst 326 Seiten und ist ab sofort als Druck oder digital bei wind:research erhältlich.

Quelle: wind:research