„Wir leiten unserer Faustformel 2 Prozent der Fläche in jedem Bundesland, 200 GW installierte Leistung, 770 TWh sauberen Strom bei ähnlicher Anlagenzahl wie heute aus der Studie von Fraunhofer IWES ab. Diese zeigte auf, dass 8 Prozent der Landesfläche außerhalb von Wäldern und Schutzgebieten für die Windenergie nutzbar sind. Bei Einbeziehung von Wäldern wären es 12 Prozent der Landesfläche. Der BWE hat daraus ableitend ein Mindestziel von 2 Prozent definiert. Diese Zielvorgabe sollte bundesgesetzlich gestellt werden, um die Länder zu unterstützen“, macht Hermann Albers, Präsident Bundesverband WindEnergie (BWE) deutlich.

Der BWE verweist darauf, dass inzwischen fast 55 Gigawatt Windenergie an Land installiert sind. Deshalb sei es sinnvoll, unter Berücksichtigung der installierten Windenergie-Leistung, der aktuellen und prognostizierten Anlagenentwicklung (Generatorleistung, Höhe, Rotordurchmesser) und daraus resultierenden Abstände sowie der inzwischen voranschreitenden Nutzung von Wirtschaftsforsten die Flächenkulisse nochmals neu zu analysieren. Auch die inzwischen deutlich werdenden Strombedarfe könnten dabei eingebunden werden. Die Autoren der Leibniz Universität Hannover schließen politisch determinierte Hemmnisse bewusst aus und sehen eine stark optimierte technologischen Entwicklung. Für beide Annahmen gibt es sicher gute Begründungen. Trotzdem wäre es wichtig, regulatorische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen, wie z.B. Höhenbegrenzungen oder Abstände einzubeziehen. Sie können einen deutlichen Einfluss darauf haben, welche Anlagen bis 2050 errichtet werden können.

„Aktuell sind wir in fast allen Bundesländern weit davon entfernt, dass ausreichend nutzbare Flächen für die Windenergie bereit steht, um zügig die erforderlichen Strommengen zu liefern, die Haushalte, Mittelstand, Industrie, Handel und Gewerbe, Mobilität und Wärme massiv nachfragen. In der Praxis entsteht zwischen ausgewiesener und bebaubarer Fläche zudem ein Delta - aktuell bundesweit 0,9% ausgewiesen, 0,6% bebaut. Deshalb gilt es jetzt in allen Bundesländern eine starke Offensive zur Flächenbereitstellung zu starten. Dafür ist eine Zielvorgabe von mindestens 2 Prozent der Fläche im Raumordnungsgesetz des Bundes wichtig. Es gilt die Potenziale und Chancen sichtbar zu machen. Es braucht Tempo, statt Bremsen. Unser Ziel ist es, bis 2050 eine installierte Leistung von 200 Gigawatt zu erreichen und daraus mindestens 770 TWh Strom zu liefern“, unterstrich Hermann Albers.