Mit der Inbetriebnahme des LightManager-Systems zur Bedarfsgesteuerten Nachtkennzeichnung (BNK) startet die Windenergie und Flugsicherheit GmbH (WuF) heute an den Windenergieanlagen im Windpark Quarnbek (Kreis Rendsburg-Eckernförde) mit der Umsetzung einer weiträumigen Abschaltung der nächtlichen Hindernisbefeuerung. Dank des neuen Systems werden die roten Blinklichter im Nachthimmel künftig nur noch zu sehen sein, sobald sich den Anlagen ein Flugobjekt nähert. Dazu empfangen spezielle Sensoren sogenannte Transpondersignale aus den Luftfahrzeugen. Die räumliche Auswertung dieser Daten wird anschließend genutzt, um die Zeiten der nächtlichen Hinderniskennzeichnung auf den tatsächlichen Bedarf zu reduzieren.

Die WuF GmbH hat in den vergangenen Monaten ein flächendeckendes Sensornetzwerk über weite Teile Schleswig-Holsteins, Hamburg und das nördliche Niedersachsen gespannt, welches die Berechnung eines Luftlagebilds ermöglicht („Multilateration“). So ist es potenziell jedem Windpark innerhalb des Netzwerkes ohne größeren eigenen Aufwand möglich, sich dem LightManager-System anzuschließen. Die Ausdehnung des Sensornetzes über weitere Bundesländer befindet sich bereits in der Umsetzung.

Im Windpark Quarnbek befindet sich der LightManager nun erstmals im Realbetrieb – 15 Monate vor Ablauf der vom Gesetzgeber eingeräumten BNK-Umsetzungspflicht Ende 2022. In Schleswig-Holstein stehen in Jübek, Sehestedt, Galmsbüll sowie Schülp bei Nortorf bereits weitere Windparks in den Startlöchern – sie warten nur noch auf die obligatorische Zustimmung der Landesluftfahrtbehörde. Insgesamt konnte die WuF GmbH bis dato mehrere Hundert Windenergieanlagen für den Anschluss an das Sensornetzwerk für sich gewinnen. Mit der Denker & Wulf AG schloss sich dem BNK-Projekt zudem Schleswig-Holsteins größter Windkraft-Projektierer an. Etwa 450 Anlagen plant das Sehestedter Unternehmen mit dem LightManager Client ausstatten zu lassen, um das nächtliche Landschaftsbild von Lichtemissionen zu entlasten und einen weithin sichtbaren Beitrag zur Steigerung der Akzeptanz von Windenergieanlagen in ländlichen Räumen zu leisten.