Nach Zustimmung der Kartellbehörden trat am 26. März die im Dezember unterzeichnete Gesellschafter- und Investitionsvereinbarung in Kraft und das neue Unternehmen mit Namen Alterric nahm seine Tätigkeit auf. An Alterric halten AWS (Alleingesellschafterin des Auricher Windenergieanlagenherstellers ENERCON) und EWE jeweils 50 Prozent der Anteile. Ziel ist es, sich in den kommenden Jahren zu einem führenden Erzeuger von Grünstrom in Deutschland und Frankreich zu entwickeln und auch in weiteren Ländern zu wachsen.

Heiko Janssen, Vorstandsvorsitzender der Aloys Wobben Stiftung

„Heute starten wir gemeinsam unser Joint Venture Alterric, mit dem wir den Ausbau der Onshore-Windenergie in Deutschland und Europa maßgeblich voranbringen wollen. Wir freuen uns sehr über diesen Moment, den ein engagiertes Projektteam aus beiden Häusern in den vergangenen Monaten akribisch vorbereitet hat und für dessen außerordentlichen Einsatz wir uns bei allen Beteiligten herzlich bedanken! Ihre Arbeit steht beispielhaft für das partnerschaftliche Miteinander, das die Kultur von Alterric nach innen und außen prägen und eine unserer Stärken im Wettbewerb sein wird. Die Transformation des Energiesystems ist eine große Chance. Mit gebündelter Kraft wollen wir im Bereich Onshore Wind wachsen und uns darüber hinaus weitergehende Anwendungsmöglichkeiten für die Energiewende erschließen. Als starker innovativer Akteur im Erneuerbaren-Sektor werden wir einen ganzheitlichen Beitrag zu Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Schöpfungserhalt leisten und unsere Kunden und Partner durch professionelle, langfristige und zukunftssichere Planungen überzeugen.“

Stefan Dohler, Vorstandsvorsitzender EWE AG:

„Bei EWE arbeiten wir täglich daran, praktikable Lösungen für die großen Herausforderungen unserer Zeit zu finden. Denn als Gesellschaft brauchen wir dringend unbürokratische und bezahlbare Wege in die Klimaneutralität, denen möglichst viele Menschen, Unternehmen und Institutionen folgen können. Wir müssen darüber hinaus die Teilhabe aller am digitalen Fortschritt organisieren – egal ob in der Stadt oder auf dem Land. Dafür ist es mehr denn je notwendig, in Kooperationen und Partnerschaften zu denken. Wir sind diesen Weg bereits beim Ausbau der Glasfasernetze gegangen und gehen ihn nun auch beim Ausbau der Windenergie, der ein zentraler Baustein für die klimafreundliche Energieversorgung unseres Landes und in ganz Europa ist. Dass mit AWS und EWE zwei Windenergie-Pioniere der ersten Stunde ein gemeinsames Unternehmen gründen, ist mehr als eine gute Idee oder eine sinnvolle unternehmerische Entscheidung: Es ist auch ein Signal des erneuten Aufbruchs und die Einladung an Politik und Gesellschaft, den Ausbau der Windenergie an Land in einem breiten Konsens aktiv zu stützen.“     

Die Gesellschafter haben in ihr Joint Venture mit rund 200 Beschäftigten die Bestandswindparks und Onshore-Projekte von ENERCON und EWE eingebracht. Alterric verfügt somit zum Start über mehr als 2.300 Megawatt installierte Leistung im Bestand und eine Projektpipeline von mehr als 9.400 Megawatt. Damit ist das Unternehmen Marktführer im Bereich Onshore Wind in Deutschland. Ziel ist es, mehr als 200 Megawatt Zubau jährlich zu realisieren und den Bestand auf bis zu 5 Gigawatt in 2030 zu steigern. Bis zum Jahr 2030 sind Investitionen mit einem Gesamtvolumen von rund vier Milliarden Euro vorgesehen.

Neben der Erweiterung des eigenen Anlagenbestands in den Kernmärkten wird Alterric auch Kundenprojekte entwickeln. Alterric agiert eigenständig und ist nicht in die Organisationsstrukturen der Muttergesellschaften eingebunden. Für das Unternehmen wurde dementsprechend eine eigene Marke entwickelt, die sich bewusst vom Erscheinungsbild von AWS/ENERCON und EWE unterscheidet. Bei der Realisierung seiner Projekte verfolgt Alterric einen herstellerunabhängigen Ansatz. Die unternehmerische Führung liegt bei EWE, den Vorsitz des Aufsichtsrates stellt die Aloys Wobben Stiftung. In der jetzt beginnenden Startphase werden Jan-Knut Brune und Dr. Urban Keussen übergangsweise als Geschäftsführer des Gemeinschaftsunternehmens fungieren.