Die Europäische Investitionsbank (EIB) und das Europäische Patentamt (EPA) haben ihren jüngsten gemeinsamen Bericht über innovative Cleantech-Unternehmen in Europa veröffentlicht. Er zeigt, woran die Firmen arbeiten und welche Unterstützung sie brauchen, um ihre Entwicklungen auf den Markt zu bringen.
Mehr als 70 Prozent der innovativen Unternehmen, die in der EU Patente für saubere und nachhaltige Technologien anmelden, haben weniger als 5 000 Beschäftigte. Für ein Drittel von ihnen (meist kleine Unternehmen und Midcap-Unternehmen) steht der Heimatmarkt an erster Stelle. Doch für zwei Drittel ist die EU bereits der wichtigste Zukunftsmarkt.
Dem Bericht zufolge steuert die EU mehr als ein Fünftel aller hochwertigen Cleantech-Entwicklungen weltweit bei. Vorreiter sind dabei Deutschland und Frankreich. Weltweit spielen Japan, die USA und China bei Cleantech weiterhin eine wichtige Rolle. Vor allem China hat in den letzten Jahren stark zugelegt. Seit 1997 betrafen weltweit mehr als zwölf Prozent aller Innovationen saubere und nachhaltige Technologien, allen voran CO₂-arme Energietechnologien, gefolgt von wichtigen Patentanmeldungen für saubere Mobilität, Alternativen zu Kunststoffen sowie Technologien zur Anpassung an den Klimawandel und für saubere Produktion.
EIB-Präsidentin Nadia Calviño:
„Europa spielt bei Cleantech-Innovationen ganz vorne mit, und ein gut funktionierender EU-Binnenmarkt ist wichtig für ihre Verbreitung. Deshalb fördert die EIB-Gruppe die Wettbewerbsfähigkeit Europas mit Investitionen in Netto-Null-Technologien und Ressourceneffizienz. Mit Risikokapital und strategischen Finanzierungen unterstützen wir Cleantech-Innovatoren bei der Entwicklung und Markteinführung von Spitzentechnologien, die ein grüneres, gerechteres Wachstum und eine nachhaltige Zukunft ermöglichen.“
EPA-Präsident António Campinos:
„Angesichts immer neuer Rekordtemperaturen und der immer dringlicheren Umsetzung der UN-Nachhaltigkeitsziele kann ich den Bericht wirklich nur empfehlen. Ein verstärkter Einsatz sauberer und nachhaltiger Technologien ist der Schlüssel zu einer besseren Zukunft. Es ist ermutigend, dass Europas Erfinderinnen und Erfinder bei der Patentierung grüner Technologien führend sind. Entscheidend ist jedoch, dass die globalen Akteure im Bereich des geistigen Eigentums enger zusammenarbeiten. Der EU-Rechtsrahmen für den Schutz von Innovationen wurde im vergangenen Sommer gestärkt, als die Mitgliedstaaten dem EPA Verwaltungsaufgaben im Zusammenhang mit dem neuen einheitlichen Patentsystem übertrugen, das als ein in 17 EU-Mitgliedstaaten geltendes einheitliches Recht einen günstigeren, einfacheren Patentschutz bietet.“
Europas Cleantech-Innovatoren wünschen sich von der Politik vor allem eine europaweit einheitliche Regulierung und einen schnelleren Zugang zu Finanzierungen. Das würde der Branche am meisten helfen. Deshalb hat die EIB-Gruppe Programme wie die European Tech Champions Initiative (ETCI) und die Scale-up-Initiative ins Leben gerufen. Sie bieten verschiedene Finanzierungsinstrumente wie Kredite, Garantien, Startkapital, Risikokapital und strategische Venture-Debt-Finanzierungen, um die Finanzierungslücke zu schließen und Firmen in verschiedenen Wachstumsphasen zu unterstützen.
Mehr dazu im Bericht zur Finanzierung und Markteinführung sauberer und nachhaltiger Technologien.
Quelle: Europäische Investitionsbank
Auch interessant:
- Press release, Expert knowledge07/06/2024Der Energieverbrauch in Deutschland ist in den ersten drei Monaten des laufenden Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken – und zwar nach vorläufigen ...
- Press release, Expert knowledge07/06/2024Der Bundestag hat heute der Reform des Bundesimmissionsschutzgesetzes (BImSchG) zugestimmt. Der BEE begrüßt die Entscheidung zur Planungs- und ...
- From the media09/06/2024Wie die tagesschau berichtet, ist der Anteil der Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien Anfang des Jahres hierzulande mit fast 60 Prozent auf einen ...